HORCHPOSTEN II. Modellpositionen des Hörspiels in Wien
Hörspielfestival in der Alten Schmiede 6.3. – 4.4.2017
Von 6. März bis 4. April widmet sich die Alte Schmiede (Schönlaterngasse 9, A-1010 Wien) Modellpositionen des zeitgenössischen Hörspielschaffens.
Mit HORCHPOSTEN II lenkt die österreichische Autorin und Hörspielregisseurin FALKNER den Blick auf die Institutionen, die die Kunstform Hörspiel tragen, ermöglichen und fördern. An vier Abenden werden einerseits Hörspielredaktionen öffentlich-rechtlicher Sender vorgestellt, die mit ihren Produktionen die zeitgenössische Hörspielästhetik wesentlich prägen, andererseits studentische Hörspielprojekte vorgestellt. Wie bei Horchposten I (im März 2016) werden auch diesmal exemplarische Hörspielproduktionen ganz oder in Ausschnitten zu hören sein, im Zentrum stehen aber die Gespräche mit Redakteuren, Hörspielmachern und -kritikern über Gegenwart und Zukunft einer Kunstform, die sich trotz schwindender finanzieller Mittel und der schwindenden öffentlichen Aufmerksamkeit beständig weiterentwickelt hat und auf ihrer künstlerischen Eigenständigkeit beharrt. Als Epilog zum Hörspielfestival wird am 20. April der soeben erschienene Band der Werkausgabe „radiophone poesie“ von Gerhard Rühm präsentiert, der in über 50 Jahren Hörspielschaffen die Entwicklung einer radiophonen Kunst maßgeblich mitgeprägt hat.
EINTRITT FREI
Mo, 6.3. 18.00 | Modellposition 1: Robert Schoen (Berlin) führt vor: Ein verrauchtes Idyll (49 min, hr 2016) mit freundlicher Zustimmung des Hessischen Rundfunks – hr (Frankfurt) • 87. Autorinnenprojekt der Alten Schmiede |
19.00 | Robert Schoen im Produktionsgespräch mit dem Dramaturgen Peter Liermann (hr2, Redaktion Hörspiel), samt Werkausschnitten Moderation: FALKNER |
Di, 28.3. 19.00 | Modellposition 2: Hörspiel akut – Das WDR-Hörspiel Isabel Platthaus (Redaktion/Dramaturgie Hörspiel, Westdeutscher Rundfunk – WDR, Köln) stellt exemplarische Hörspielproduktionen des WDR vor. Moderation: Elisabeth Zimmermann (ORF – Ö1-Kunstradio) |
Mo, 3.4. 18.00 | Modellposition 3: Bayerischer Rundfunk – BR Herbert Kapfer (Leiter der Abteilung Hörspiel und Medienkunst des BR, München) führt vor: The King is Gone. Des Bayernkönigs Revolutionstage von Andreas Ammer, Markus und Micha Acher (57 min, BR 2015 – mit dem Publikumspreis ARD Online Award 2015 ausgezeichnet) |
19.00 | Herbert Kapfer (München) stellt weitere exemplarische Hörspielproduktionen des BR in Ausschnitten vor Moderation: Andreas Jungwirth (Autor und Hörspielregisseur, Wien) |
Di, 4.4. 18.00 | Projektvorstellungen: Hörspielklasse von Robert Schoen an der schule für dichtung im Mai: Vorschau • Arbeiten von Studierenden bei FALKNER/Ferdinand Schmatz am Institut für Sprachkunst Wien – Realisierung mit Studierenden der FH St. Pölten (Department Medien und Digitale Technologien) |
19.00 | Abschlussgespräch Hörspiel und Interpretationsspiel: Von Auftrag und Verpflichtung des öffentlich-rechtlichen Radios Herbert Kapfer (BR – Hörspiel und Medienkunst, München) Kurt Reissnegger (Ö1 – Literatur und Hörspiel, Wien) Nathalie Singer (Prof. für Experimentelles Radio, Bauhaus-Universität Weimar) Ekkehard Skoruppa (Leitung „Künstlerisches Wort“ im SWR, Baden-Baden) FALKNER (Schriftstellerin, Hörspielregisseurin, Wien) Moderation: Jochen Meißner (Hörspielkritiker und Feature-Autor, Berlin) |
Do, 20.4. 19.00 | Epilog Gerhard Rühm (Köln): radiophone poesie (Gesammelte Werke, Band 3.2, mit CD; herausgegeben von Michael Fisch und Paul Pechmann; Matthes & Seitz, 2016) • Werkvorführungen und Kommentare des Autors • Moderation: Annalena Stabauer |
Alte Schmiede – Schönlaterngasse 9, 1010 Wien – EINTRITT FREI
Nach dem HORCHPOSTEN I im März 2016 mit Rimini Protokoll, Paul Plamper und Milo Rau widmet sich HORCHPOSTEN II den Dramaturgien, Hörspielredaktionen und der Philosophie der Sender. Ein Hoch auf die Dramaturgen als Ermöglicher! Zudem will HORCHPOSTEN II Hörspielmacher und Hörspielinteressierte vor Ort miteinbeziehen. In einer abschließenden Podiumsdiskussion werden Auftrag und Verpflichtung von Radiosendern präzisiert (medienpolitisch) – und Antworten darauf zu finden sein, was Hörspielmacher brauchen/wollen und wie sich die Möglichkeiten für Hörspielmacher in Österreich verbessern ließen.
Es werden drei Modellpositionen vorgestellt:
In MODELLPOSITION 2 – WDR und MODELLPOSITION 3 – BR zeigen zwei der profiliertesten Hörspielredaktionen, was sie tun und wie sie arbeiten. Es werden ausgewählte Hörspiele und Hörspielausschnitte vorgestellt. Zudem wird über die Rolle des Dramaturgen, Entscheidungsfindungen und Abläufe diskutiert, Arbeitsbedingungen, Programmatik und Philosophie der Sender. Mit welchen Autoren lassen sich ihre Projekte verwirklichen etc. Und es werden Positionen der jeweiligen Sender abgeklärt. (FALKNER)
6.3.2017
Robert Schoen, *1966 in Berlin, dort lebhaft. Wege und Umwege: erst Kaufmann, dann Studium Angewandte Theaterwissenschaft in Gießen, später Hörspielregie-Volontariat beim Südwestrundfunk Baden-Baden. Zurzeit tätig als Hörspielmacher; Auftragsarbeiten und Auslotungen in Grenzbereichen.
So aufregend der Blick auf das Treiben eines Ameisenstaates sein mag, so furchterregend ist er auf eine Welt, in der wir, die Menschen, die Ameisen sind. Spielerisch leicht gelingt es Robert Schoen, Menschheits- mit Naturgeschichte zu konfrontieren. Heute ist es keine Seltenheit mehr, dass Menschen hundert Jahre alt werden. Ein Menschenleben kann ein ganzes Jahrhundert umspannen. Ein ungeheurer Zeitraum, und doch sind unsere Erinnerungen am Ende eines Lebens lediglich bruchstückhaft. Frei nach Texten von Empedokles, Ernst Meister, Johann Wolfgang von Goethe, Freddy Quinn, Urs Widmer, Dieter Wellershoff, Else Lasker-Schüler, Rainer Maria Rilke, Friedrich Nietzsche und Stephen Emmott entwickelt sich das Hörspiel wie ein somnambules Herumirren. Assoziativ kreist es um die Kraftfelder Hoffnung und Verzweiflung – es ist eine Meditation über die Zeit zwischen Perm-Trias-Ereignis und dem nächsten Bier. Mit Luise Nachbar, Herbert Lange, Anneliese Picot, Fanny Treptow u.a.
Peter Liermann, *1957, lebt in Frankfurt am Main. Hörspielredakteur und Dramaturg bei hr2 des Hessischen Rundfunks, Jurorentätigkeit bei den »ARD Hörspieltagen« (Karlsruhe). Hörspielautor und -regisseur, u.a. Zusammenarbeit mit Heinz von Cramer. hr2 Kultur – Hörspiel
28.3.2017
Hörspiel ist eine Kunst, die im Massenmedium geboren wurde. Und noch immer ist einer seiner wichtigsten Verbreitungswege das Radio mit seinem »Fließprogramm« – gleich neben Nachrichten, aktuellen Berichten und Kommentaren, und mit einer Hörerschaft, die Kunst im Zweifelsfall gar nicht gesucht hat. Das ist die große Herausforderung der künstlerischen Positionen im Hörspiel: dass sie immer in Berührung sind mit dem aktuellen Geschehen und keinen eigenen, abgegrenzten Kunstraum haben. Und das ist ihre große Chance.
Hörspiel akut – eine Angelegenheit, die uns jetzt und hier angeht, die in Wechselwirkung steht mit der gesellschaftlichen Wirklichkeit. So versteht sich das WDR-Hörspiel mit seinen vielfältigen Formen von literarischem Experiment bis Pop-Hörspiel, von Doku-Fiction bis Krimi. Kunst mag für die Ewigkeit sein. Aber sie passiert jetzt. (Isabel Platthaus)
Isabel Platthaus ist Redakteurin und Hörspieldramaturgin beim Westdeutschen Rundfunk, zunächst bei 1LIVE, der jungen Welle des WDR. Zuvor hat sie promoviert in Allgemeiner und Vergleichender Literaturwissenschaft und arbeitete als freie Autorin fürs Radio. WDR – Hörspiel
Elisabeth Zimmermann, lebt und arbeitet in Wien. Sie studierte Kulturmanagement am ICCM in Salzburg. Projektbeteiligung beim Verein TRANSIT. Seit 1998 Producerin und Redakteurin der Sendereihe Kunstradio – Radiokunst. 1999 gründete sie werks – Verein zur Realisierung von künstlerischen Projekten in den Telekommunikationsmedien, der u.a. die Publikation Re-Inventing Radio – Aspects of Radio as Art (Hg. Heidi Grundmann, Elisabeth Zimmermann et. al., 2008) organisierte. Seit 2015 ist sie Vize-Vorsitzende der Ars-Acustica-Gruppe der Europäischen Rundfunkunion. Sie ist an der Entwicklung und Realisierung von internationalen Radiokunst-Projekten, -Veranstaltungen und -Serien beteiligt.
3.4.2017
»The King is Gone«: Die wichtigste Quelle des Hörspiels ist der Text eines gewissen Josef Benno Sailer, der 1919 – kurz nach der Räterevolution in München – erschien, in dem »Des Bayernkönigs Revolutionstage« geschildert werden. Bei einem Spaziergang im Englischen Garten wird der letzte bayerische König Ludwig III. von einem freundlichen Untertan darauf aufmerksam gemacht, dass Revolution sei: der König möge sich lieber auf die Flucht vor der Räterepublik begeben: So nimmt die Komödie ihren Lauf: Das königliche Automobil im Marstall ist noch aufgebockt. Die Straßen Münchens sind mit Revolutionären verstopft. Die Reise endet wiederholt im Straßengraben. Die Prinzessinnen auf dem Rücksitz sind hungrig. Nacht und Nebel brechen ein. Nirgends ist ein Hemd mit der richtigen Kragenweite aufzutreiben.
Andreas Ammers dokumentarisches Hörspiel »The King is Gone« verbindet revolutionäre Praxis mit der Perspektive der Klatschpresse. Es schildert Weltgeschichte als Roadmovie. Und es klingt, als hätten die Brüder Acher von »The Notwist«, um die Flucht des bayerischen Königs zu vertonen, eine All-Star-Blaskapelle um sich geschart … was dann – so wie alles in diesem Hörstück – komisch klingen kann, aber in Gestalt der »Hochzeitskapelle« Tatsache ist. Noch einmal Marx: »Warum dieser Gang der Geschichte? Damit die Menschheit heiter von ihrer Vergangenheit scheide.«
Andreas Ammer, *1960, Journalist, Autor, Hörspielmacher. BR-Hörspiele (u.a.): Radio Inferno (mit FM Einheit, 1993, Prix Futura), Apocalypse live (mit FM Einheit, BR/Bayerisches Staatsschauspiel Marstall 1995, Hörspielpreis der Kriegsblinden), Have You Ever Heard Of Wilhelm Reich (mit Console, 2009), Schliersee (2012).
Markus Acher (*1967) und Micha Acher (*1971) sind Mitglieder der 1989 gegründeten Independent-Band The Notwist und beteiligt an zahlreichen musikalischen Projekten.
Die Kunstform Hörspiel kann sich so lange weiterentwickeln, solange Autor*innen, Musiker*innen und andere Künstler*innen ein Interesse daran haben. Die öffentlich-rechtlichen Medienunternehmen haben das Monopol auf die Produktion und Veröffent-lichung von Hörspielen verloren. Dennoch bleiben sie die wichtigsten Produzenten mit den besten Verbreitungswegen. Die Öffentlich-Rechtlichen müssen den beteiligten Künstler*innen und Dramaturg*innen größtmögliche Freiheit einräumen und der Radiokunst Raum lassen. Dann wird sich das Hörspiel weiter entfalten und das Publikum überraschen. (Herbert Kapfer)
Herbert Kapfer, seit 1996 Leiter der Abteilung Hörspiel und Medienkunst im BR; Leiter des Festivals intermedium (Berlin 1999; Karlsruhe 2002, mit Peter Weibel); seit 2000 Herausgeber der CD-Reihe intermedium records (seit 2007 mit Katarina Agathos); Hörbuch-Editionen, u.a.: Rolf Dieter Brinkmann: Wörter Sex Schnitt (2005, mit K. Agathos); Publikationen zu Dada, Exil, Medientheorie; Herausgeber: Vom Sendespiel zur Medienkunst (1999), Mitherausgeber: Der Mann ohne Eigenschaften. Remix (2004), Intermedialität und offene Form (2006); Hörspiel. Autorengespräche und Porträts (2009); Eran Schaerf: Frequenz-moduliertes Szenario (2015). BR 2 – Hörspiel
Andreas Jungwirth, *1967 in Linz, lebt in Wien und ist Theater-, Hörspiel- und Jugendbuchautor. Zuletzt war er auch als Hörspielregisseur für den ORF tätig und schrieb eine Reihe autobiographisch inspirierter Hörspiele für Deutschlandradio Kultur, ORF und MDR. 2012 gründete er am Schauspielhaus Wien das »Hörspielhaus«, für dessen Programm und Moderation er bis 2016 verantwortlich war. Seit 2015 moderiert er gemeinsam mit Doris Glaser die Ö1-Hörspielgala.
Nathalie Singer studierte in Berlin und Paris Musik- und Kommunikationswissenschaften sowie Psychologie und absolvierte Kompositionskurse für elektroakustische Musik bei der Groupe de Recherches Musicales (GRM) in Paris. Freie Hörspiel- und Featureautorin; Komponistin, Regisseurin und Produzentin für den Rundfunk (SFB, Deutschlandradio Kultur, BR, WDR, Radio France); Bühnen- und Filmmusiken, Publikationen zu elektroakustischer Musik und Klangkunst. Organisation diverser Festivals, Gründung der Sonic Arts Lounge (2003) in Zusammenarbeit mit der MaerzMusik (Berliner Festspiele). Seit 2008 Aufbau von zwei Radiokunst-Archiv-Plattformen; Professur für Experimentelles Radio an der Bauhaus-Universität Weimar, Mitarbeit am SNF-Sinergia-Projekt Radiophonic Cultures – Sonic environments and archives in hybrid media systems.
Ekkehard Skoruppa, *1956 in Grevenbroich (Nordrhein-Westfalen). Studium der Germanistik, Philosophie und Pädagogik in Köln und Wien. Hörspieldramaturg und Leiter der Abteilung »Künstlerisches Wort« (mit den Redaktionen Hörspiel & Feature, Literatur, Modernes Leben und Künstlerische Produktion) beim Südwestrundfunk in Baden-Baden. Festivalleitung der »ARD Hörspieltage«, Sekretär des Karl-Sczuka-Preises des SWR. Mitglied der Deutschen Akademie der Darstellenden Künste, Leiter und Moderator des »Literatur-Ateliers«, Köln. Auszeichnungen: Kurt-Magnus-Preis der ARD 1989, Prix Italia 1998. Lebt in Gernsbach bei Baden-Baden.
Zum Hörspiel-Programm des SWR schreibt er:
Das SWR-Hörspiel zählt mit ca. 70–80 Neuproduktionen pro Jahr zu den großen Hörspielproduzenten im deutschsprachigen Raum. Die Bandbreite an Spielformen ist nach wie vor ein Merkmal des Hörspielprogramms im SWR, das vier regelmäßige Sendetermine pro Woche anbietet: Originalhörspiele und Adaptionen bedeutender Romane und Theaterstücke Im »Hörspiel am Sonn- und Feiertag«; kürzere Hörspielformate, oft Debüt- oder »Einstiegsarbeiten« jüngerer Autoren auf dem Dienstagstermin der Sendestrecke »Tandem«; Literarische Klassiker und Avantgardisten vom Stimmenspiel bis zur O-Ton-Collage im »Hörspielstudio«; unterhaltende Spannungsstoffe auf unserem »Krimi«-Termin. Darüber hinaus bieten wir »Mundarthörspiele« und »Kinderhörspiele« auf eigenen Sendeplätzen (nicht wöchentlich) an. Keineswegs nur am Rande zu erwähnen ist eine akustische Spielform, die im SWR besonders gepflegt wird: die »Ars Acustica«-Produktionen – Hörstücke im Spannungsfeld von Musik, Bildender Kunst, Literatur und Medienkunst.
Wenn man von »Programmphilosophie« sprechen möchte, dann gilt die Rede zunächst mal dieser Vielfalt. Unterschiedliche Hörergruppen anzusprechen bleibt Aufgabe des SWR-Hörspiels. Wir versuchen das mit originären, ambitionierten und immer wieder auch experimentellen Hörspielproduktionen ebenso wie mit aktuellen Themen- und Zeitstücken, die unsere Gesellschaft und ihre Entwicklung künstlerisch in den Blick nehmen. Ein Ausgangspunkt ist die erzählerische Kraft des Hörspielgenres, die auf ein anhaltendes Hörerbedürfnis trifft. Dass die Dramaturgie und Ästhetik der einzelnen Stücke sehr unterschiedlich ausfallen kann, versteht sich angesichts des diversifizierten Programmangebots von selbst. Was die Autoren und Regisseure angeht, sind wir natürlich immer auf der Suche nach neuen Impulsen, Handschriften, Begabungen. Sie zu erkennen und zu fördern, ist gerade für das Originalhörspiel, dem der besondere Ehrgeiz der Dramaturgien gelten sollte, von eminenter Bedeutung. Eines sollte für möglichst alle Stücke gelten: dass sie die Aufmerksamkeit der Hörer erreichen. Im überbordenden Medienangebot unserer Tage ist das sicher nicht leichter geworden.
Jüngste Hörspielarbeiten: Manifest 51 / DER VOGEL, DER VOGEL (Text & Regie; WDR, 2017); Manifest 50 / DU DARFST MICH TÖTEN WENN DU MICH LIEBST (hr, 2016); Manifest 49 / DRAUSSEN UNTER FREIEM HIMMEL (WDR, 2015); Manifest 44 / DER SCHWARZE TRAUERZUG, AMSEL, DROSSEL, FINK UND STAR, DER RABE, DER RABE, DER UHU, DER UHU (ORF, 2014); Manifest 42 / HERZEN RAUBEN, WO DIE LIEBE AUSREICHEN WÜRDE (WDR, 2014). Bücher: Du blutest, du blutest (2011); Kaltschweißattacken. Requiem für vor Euphorie aufgeschlagene Knie (2009); Falkner II. Eine Moritat in siebzehn Bildern (2006); A Fucking Masterpiece (2005).
20.4.2017
Gerhard Rühm, *1930 in Wien, Klavier- und Kompositionsstudium an der Akademie für Musik und Darstellende Kunst. Er lebte von 1964 bis 1977 in West-Berlin, seitdem als Schriftsteller, Lyriker, Radiokünstler, Komponist, Zeichner, Maler, Collagist, Performancekünstler und Interpret seiner Werke in Köln. Von 1972 bis 1995 Professur für freie Grafik an der Staatlichen Kunsthochschule in Hamburg. Karl-Sczuka-Preis für Hörspiel als Radiokunst 1977 für Wintermärchen und 2015 für hugo wolf und drei grazien, letzter akt, Hörspielpreis der Kriegsblinden 1984 für Wald. Ein deutsches Requiem. 1991 Ehrenmedaille in Gold der Stadt Wien, Großer Staatspreis für Literatur der Republik Österreich. In der 2005 begonnenen Werkausgabe (Parthas Verlag, ab 2010 Matthes & Seitz) sind bisher erschienen: Band 1.1 und 1.2: gedichte (Hg. Michael Fisch, 2005); Band 2.1: visuelle poesie (Hg. Monika Lichtenfeld, 2006); Band 2.2: visuelle musik (Hg. Monika Lichtenfeld, 2006); Band 5: theaterstücke (Hg. Michael Fisch und Monika Lichtenfeld, 2010); Band 3.1: auditive poesie (Hg. Monika Lichtenfeld, 2013). Parallel dazu erschien u.a.: Aspekte einer erweiterten Poetik. Vorlesungen und Aufsätze (2008); Von Graz nach Grinzing oder Robert Blum im Himmel – Eine Radiofantasie (ORF 2007; in Buchform: 2010); lügen über länder und leute. vollständige erzählungen und gedichte (2011); Verlautbarungen. Litaneien, Lautgedichte, Sprechduette 1952–2010 (CD, 2012); hugo wolf und drei grazien, letzter akt (2014; Hörspielproduktion: WDR/hr 2015); Totalansicht /Total View (Katalog zur Ausstellung im Bruseum, Graz, 2016); drei personen wollen guter laune sein. minidramen (2017). (Annalena Stabauer)
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