Knallfunken oder Der Missbrauch von Heeresgerät auf DLF Kultur

An (Grün-)Donnerstag, den 6. April 2023 wiederholt Deutschlandfunk Kultur das Hörspielfeature:

Knallfunken oder Der Missbrauch von Heeresgerät

Krieg im Hörspiel seit 1914 – Eine kleine Mediengeschichte mit Marschmusik

von Jochen Meißner
Im O-Ton: Jürgen Becker, Ulrike Haage, Ronald Steckel, Uwe Streich.
Mit: Astrid Meyerfeldt und Bernhard Schütz
Regieassistenz: Roman Neumann
Regie: Jochen Meißner
Produktion: Deutschlandradio Kultur
Redaktion: Barbara Gerland
Länge: 54:38

Mit Ausschnitten aus Stücken von Andreas Ammer / FM Einheit, Andreas Ammer / Lars Kurz, Jürgen Becker, Thea Dorn / Ulrike Haage, Ulrich Gerhardt / Jürgen Tradt, Malte Jaspersen, Ernst Johannsen, Mauricio Kagel. Edlef Köppen, Helmut Kopetzky, Albrecht Kunze, Christian Lollike, Eran Schaerf, Roland Schimmelpfennig, Klaus Schöning, Ronald Steckel, Ronald Steckel, Karlheinz Stockhausen und Orson Welles.

Online hier nachzuhören.

Prolog: Vorkrieg
Aus den Gräben in den Äther
Exkurs: Das Prinzip Live
Das Radio als Instrument
Der Kampf um den Äther
Epilog: Nachkrieg

Die gerne kolportierte Redewendung, das Radio sei in jeder Hinsicht „Missbrauch von Heeresgerät“, bezieht sich auf die Funker im Ersten Weltkrieg. Sie gaben nicht nur militärische Meldungen über ihre Sender weiter, sondern lasen auch Zeitungsartikel vor und sendeten Unterhaltungsmusik: Ihre Funktechnik war ein Geburtshelfer für das Radio als Echtzeitmedium. In der Geschichte der akustischen Aufzeichnungs- und Übertragungsmedien spielt der Krieg auch als Anlass und Thema eine Rolle, die schon vor Radio und Hörspiel beginnt – etwa mit der Rede Kaiser Wilhelm II. an das deutsche Volk vom 6. August 1914: „Es muss denn das Schwert nun entscheiden …“ – auch wenn die Rede erst dreieinhalb Jahre später nachträglich aufgezeichnet wurde, um sie der Nachwelt zu überliefern. Dazwischen lagen Millionen Tote. Im zweiten Weltkrieg feierte das Prinzip Live mit der berühmten „Weihnachtsringsendung“ 1942 einen gespenstischen Höhepunkt.
Im Hörspiel hat man sich auf verschiedenste Weise mit dem Krieg auseinandergesetzt, von der „Brigadevermittlung“ – einem Hörspiel aus dem Jahr 1929, das in einer Relaisstation zwischen Front und Etappe spielt, reicht die Spannweite bis einem Stück, das unmittelbar die Anschläge am 11. September 2001 die Figur des Selbstmordattentäters antizipierte – auch wenn diese als Kamikaze-Flieger schon lange bekannt war.
Was aber tun, wenn ein Speichermedium am Ende ist und die Übertragungsmedien das elektromagnetische Spektrum von den Längstwellen der U-Boot- bis in den Gigahertz­bereich der Satellitenkommunikation besetzt halten?

 

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