Hörspielpremiere
Woran man einen Juden erkennen kann – Eine Untersuchung
Hörspiel nach dem Theaterstück von Noam Brusilovsky
Freitag, den 2. September um 19.30 Uhr im Sprechsaal, Marienstraße 26, 10117 Berlin.
Sechs jüdische Schauspieler befinden sich auf der Suche nach dem jüdischen Körper — nach einem Tabu, nach einer jahrhundertealten Projektionsfläche von Abwertung und Abgrenzung. Sie suchen nach ihrem eigenen Körper und nach dem Körper ihrer Familienmitglieder, der Holocaustopfer. Allerdings erscheint nach dem Holocaust an Stelle des jüdischen Körpers eine Leerstelle, ein schwarzes Loch oder ein weißer Fleck. In einer Collage historischer Texte und biografischer Erzählungen nimmt der jüdische Körper, ein Phantom der deutschen Gesellschaft, wieder Gestalt und Kontur an. Und trotzdem wird der Wunsch nach jüdischer Sichtbarkeit auch fragwürdig, als die Schauspieler sich selbst mit Stereotypen wie „platfüßig“, „langnasig“ und „dunkelhaarig“ beschreiben. Kann der jüdische Körper überhaupt ein normaler Körper sein? Das Stück mäandert zwischen Drama, Slapstick und Revue, Groteske, Requiem und Ritual. Der jüdische Körper wird mit allen Mitteln gesucht, aufgebaut, untersucht und wieder vernichtet.
Mit: Dor Aloni, Nico Delpy, Jaron Löwenberg, Eve Slatner, Deleila Piasko und Joey Zimmermann.
Nach Texten und Motiven von Max Nordau, Schwarzer Kreis, Oskar Panizza, Ernst Hiemer und H. Leivick sowie mit Hannah Arendt in O-Ton.
Regie: Noam Brusilovsky
Sprachaufnahme: Andreas Meinetzberger und Lotta Beckers
Sound, Ton und Technik : Albrecht Panknin, Studio Zpiao
Mentorin: Elisabeth Panknin
Redaktion: Sabine Küchler
Eine Koproduktion des Deutschlandfunks mit der Hochschule für Schauspielkunst Ernst Busch, Berlin.
Das Hörspiel wird am 6. September um 20.10 Uhr im Deutschlandfunk (DLF) urgesendet und ist anschließend dort nachhörbar.
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