Hörspiel des Monats August 2015

Nicht mit mir

von Per Petterson
Übersetzung aus dem Norwegischen: Iris Kronenberger
Bearbeitung und Regie: Steffen Moratz
Komposition: Andreas Bick
Redaktion: Stefanie Hoster
Produktion: D-Kultur/HR
Ursendung: HR 2 Kultur, 30. August 2015
Länge: 85:15

 Begründung der Jury

In der momentanen Fülle der Hörspiele, die auf Romanen oder Erzählungen basieren, besticht das vom Hessischen Rundfunk und Deutschlandradio produzierte Hörspiel „Nicht mit mir“ nach dem gleichnamigen Roman des norwegischen Schriftstellers Per Petterson durch seine gelassen ruhige Erzählweise, in der nichts aufgepeppt wird. Mehr noch: In der Regie und Bearbeitung von Steffen Moratz und mit der ingeniösen, behutsam eingesetzten Musik von Andreas Bick wird „Nicht mit mir“ zu einem genuinen Hörspiel, das sogar den Hörer dazu bringt, in sich selbst hineinzuhören, nämlich in seine eigene Lebensgeschichte. Die unverbrüchlich scheinende und doch abrupt beendete Freundschaft zweier Jungens, die sich nach dreißig Jahren unvermutet wieder begegnen, erweist sich als rätselhaft stark. Auch nach dreißig Jahren ist die Erinnerung voller Fragen. Die treffende Besetzung der jungen und alten Rollen, die genau ausbalancierten wechselnden Zeitperspektiven und die unaufgeregten Reflexionen verschaffen diesem Hörspiel eine große immanente Spannung, hinter der die Frage steht: Welchen Sinn hat Erinnerung? Per Petterson und das Hörspiel „Nicht mit mir“ wahren die Geheimnisse des Lebens. Das gibt diesen 85 Minuten, trotz ihrer Hoffnungslosigkeit, einen melancholischen Reiz, ja sogar eine warmherzige Nähe.

Ds Hrspiel wird am 7. November 2015 im Deutschlandfunk (DLF) wiederholt.

Nominierungen

BR, Walter Serner: Die Tigerin
DKultur, Marianne Wendt: cerating character/ Susan Batson
HR, Per Petterson: Nicht mit mir
MDR, keine Nominierung
NDR, Atiha Sen Gupta: Fatima
RB, keine Nominierung
RBB, Else Lasker-Schüler: Mein Herz. Ein Liebesroman mit wirklich lebenden Menschen
SR, keine Einreichung
SWR, Patrick Findeis: Wölfe, Wölfe
WDR,  Annalisa D’Innela: Der Mann, der Auf die Erde fiel

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