Günter-Eich-Preis 2022 für Ulrike Haage
Heute um 17.30 Uhr wird auf dem Mediencampus Villa Ida am Leipziger Poetenweg der Günter-Eich-Preis an die Kompostin, Musikerin und Hörspielmacherin Ulrike Haage verliehen. Die Verleihung wird zusammen mit der Verleihung des Axel-Eggebrecht-Preises im Livestream übertragen. Die Medienstiftung der Sparkasse Leipzig fühlt sich der Förderung des deutschsprachigen Hörspiels verpflichtet und möchte mit dem von ihr gestifteten Günter-Eich-Preis das Lebenswerk von Autorinnen und Autoren würdigen, die mit ihren Radio-Arbeiten das Repertoire der Gattung Hörspiel vielgesichtig und stetig erweitert haben. Der Preis ist mit € 10.000 dotiert.
Aus der Begründung der Jury
Indem sie mit ihren vielseitigen Gaben und Interessen Hörspiele schafft, die sich immer wieder neu als fruchtbares Medium ihrer Suche nach dem weiblichen Element in den Künsten wie in unseren Lebensformen beweisen, wird Ulrike Haage zu einer wegweisenden Hörspielautorin, deren umfangreiches Lebenswerk mit dem ‚Günter-Eich-Preis 2022‘ geehrt wird.
Die Jury bestand aus Thomas Fritz, langjähriger Hörspieldramaturg unter anderem beim MDR, Diemut Roehter, Fachredakteurin bei epd medien, und Wolfgang Schiffer, langjähriger Leiter Hörspiel, Radio-Feature und Literatur beim WDR.
Ulrike Haage (geboren 1957 in Kassel) ist seit mehr als 25 Jahren dem Hörspiel verbunden – als Komponistin, Regisseurin, Skriptautorin und Produzentin. Nach einem Studium an der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst in Hamburg lehrte Haage dort einige Jahre das Fach Orchesterleitung und Improvisation. Einer breiten Öffentlichkeit wurde sie als Musikerin bekannt, als sie zu den „Rainbirds“ stieß.
Seit 1994 produziert Ulrike Haage Hörspiele für verschiedene Sender der ARD wie zum Beispiel den BR, Deutschlandradio, SWR oder den HR. Zu ihren erfolgreichsten Werken zählen etwa „Bei unserer Lebensweise ist es sehr angenehm, lange im Voraus zu einer Party eingeladen zu werden“ (1999), „Ding Fest Machen“ (2003) sowie die 2020 ausgestrahlten Hörspiele „Sprache, mein Stern. Hölderlin hören.“ über das Spätwerk des Dichters Friedrich Hölderlin sowie „Hyperbolische Körper“ über die beiden Mathematikerinnen Sofia Kowalewskaja und Maryam Mirzakhani.
Zu Ulrike Haages Schaffen gehört in zunehmendem Maße auch das Medium Film. So lieferte sie die Kompositionen unter anderem für die Dokumentarfilme „Zwiebelfische“, „Meret Oppenheim. Eine Surrealistin auf eigenen Wegen“ und „Seestück“ von Volker Koepp, zur 2020 gesendeten Dokumentation „Berlin 1945 – Tagebuch einer Großstadt“ von Volker Heise und für Doris Dörries hochgelobten Spielfilm „Grüße aus Fukushima“.
Für ihre Arbeiten wurde Haage unter anderem mit dem „Hörspielpreis der Kriegsblinden“, dem „Albert-Mangelsdorff-Preis“ (Deutscher Jazzpreis), dem „Sonderpreis Musik der Nordischen Filmtage“ und dem „Gema-Musikautorinnen-Preis“ ausgezeichnet.
Ulrike Haage ist nach Paul Plamper, dem Duo Andreas Ammer und FM Einheit, Friederike Mayröcker †, Ror Wolf †, Jürgen Becker, Hubert Wiedfeld †, Eberhard Petschinka un Alfred Behrens die neunte Preisträgerin des Günter-Eich-Preises.
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