Die Jury zum Hörspiel des Monats 2014
Die Schauspielerin Victoria Trauttmansdorff, der Schriftsteller Wolfgang Hegewald und der Medienwissenschaflter Hans-Ulrich Wagner bilden die Jury zum Hörspiel des Monats / des Jahres 2014. Für die von der Deutschen Akademie der Darstellenden Künste vergebene Auszeichnung nominieren die ARD-Anstalten und das Deutschlandradio jeden Monat eine ihrer Neuproduktionen aus denen die Jury das Hörspiel des Monats wählt. Aus den zwölf Hörspielen des Monats wird dann das Hörspiel des Jahres gekürt und im Rahmen einer öffentlichen Aufführung im Frankfurter Literaturhaus gewürdigt.
Die dreiköpfige Jury wechselt jährlich und wird auf Vorschlag des gastgebenden Senders ernannt. Im Jahr 2014 ist es der Norddeutsche Rundfunk (NDR). Trauttmansdorf, Hegewald und Wagner lösen Andreas Montag, Rolf Floß und Norbert Wehrstedt ab, die 2013 auf Vorschlag des Mitteldeutschen Rundfunks (MDR) die Auszeichnung verliehen haben. Das Hörspiel des Jahres 2013 wird Anfang 2014 bekanntgegeben.
Die Juroren:
Victoria Trauttmansdorff, geb. 1960. Sie war sechzehn, saß im Londoner National Theater und sah Alec Guinness. Da wusste Victoria Trauttmansdorff, dass sie Schauspielerin werden wollte. Ihre Ausbildung absolvierte die in Wien aufgewachsene Tochter einer Holländerin und eines Österreichers am Mozarteum in Wien. Seit 1992 ist sie festes Ensemble-Mitglied am Thalia Theater in Hamburg. Seit dem Jahr 2000 ist Victoria Trauttmansdorff verstärkt in Film und Fernsehen zu sehen. Zu ihren Produktionen gehören so unterschiedliche Filme wie Sandra Nettelbecks Kinofilm „Bella Martha“ (Die Schauspielerin lebt zusammen mit ihrem Mann, dem Schauspieler und Regisseur Wolf-Dietrich Sprenger, und ihren beiden Töchtern in Hamburg.
Wolfgang Hegewald, geb.1952 Professor für Poetik/Rhetorik und Creative Writing an der (HAW) Hochschule für Angewandte Künste Hamburg. Wolfgang Hegewald ist Verfasser von Romanen, Erzählungen und Hörspielen. Hegewald studierte von 1970 bis 1974 Informatik an der Technischen Universität Dresden und von 1977 bis 1983 Theologie an der Universität Leipzig. Dazwischen übte er diverse Tätigkeiten aus, u. a. in der Industrie und als Friedhofsgärtner. Da ihm die Publikation seiner schriftstellerischen Arbeiten in der DDR verweigert wurde, stellte er einen Ausreiseantrag und übersiedelte 1983 in die Bundesrepublik Deutschland. Dort lebte er zunächst in Hamburg. Ab 1993 leitete er das Studio für Literatur und Theater an der Universität Tübingen. Seit 1996 ist er Professor für Rhetorik und Poetik an der Fakultät Design, Medien und Information der Hochschule für Angewandte Wissenschaften Hamburg. Hegewald lebt heute in Barum (Landkreis Uelzen) und Hamburg. Hegewald gehörte von 1989 bis zu seinem Austritt 1996 dem PEN-Zentrum der Bundesrepublik Deutschland an; seit 2006 ist er Mitglied der Freien Akademie der Künste in Hamburg und seit 1995 der Freien Akademie der Künste zu Leipzig. Er erhielt u.a. folgende Auszeichnungen: 1984 den Preis der Industriellenvereinigung beim Ingeborg-BachmannWettbewerb in Klagenfurt und den Hamburger Literaturpreis für Kurzprosa, 1987 ein Stipendium der Villa Massimo in Rom sowie 1990 den Ernst-Reuter-Preis. Er veröffentlichte u.a. die Romane Jakob Oberlin oder Die Kunst der Heimat (1987), Die Zeit der Tagediebe (1993), Ein obskures Nest (1997), Fegefeuernachmittag (2009), Die eigene Geschichte (2010). Hörspiele u.a.: Der hohe gelbe Ton, SDR1985, Häuslichkeit, WDR 1988, Chester oder Der Auftritt eines gebrannte Kindes, WDR 1989, Der Hang zur Einsilbigkeit – Aus dem Tagebuch eines Erpressers, WDR 1993.
Hans-Ulrich Wagner, geb. 1962. Dr. Hans-Ulrich Wagner, wiss. Referent am Hans-Bredow-Institut, Hamburg, studierte Germanistik und Theologie an den Universitäten Bamberg und Münster. Daneben tätig als freiberuflicher Literaturkritiker und Publizist. Er promovierte 1996 in Bamberg mit einer Arbeit über das Hörspielprogramm der unmittelbaren Nachkriegszeit 1945-1949. Danach war er als wissenschaftlicher Mitarbeiter beim Deutschen Rundfunkarchiv in Frankfurt am Main tätig, mit einem DFG-Projekt zur Rundfunkarbeit Günter Eichs sowie als Kurator der Ausstellung „Remigranten und Rundfunk 1945-1955“. Seit Dezember 2000 arbeitet er an der Forschungsstelle Geschichte des Rundfunks in Norddeutschland, seit 1. August 2005 als Leiter der Forschungsstelle. An der Universität Hamburg übernimmt er Lehr- und Prüfungsaufgaben im Fachbereich Sprache, Literatur, Medien I. Seit 1996 ist er Mitglied in der Jury „Hörspielpreis der Kriegsblinden. Preis für Radiokunst“, von 2005 bis 2012 war er Redakteur der Zeitschrift „Rundfunk und Geschichte“, seit 2012 ist er Mitglied der Redaktion von „Medien und Kommunikationswissenschaft“. Er ist Mitglied der Gesellschaft für Medienwissenschaft (Seine Forschungsinteressen umfassen alle Bereiche der Geschichte der medienvermittelten öffentlichen Kommunikation. Schwerpunkte bilden die historische Medienwirkungsforschung und die medienvermittelte Erinnerungskultur, das Verhältnis von Medien und Literatur, die Semiotik des Radios sowie übergreifende Fragestellungen zur Medien-, Programm- und Mentalitätsgeschichte des 20. Jahrhunderts.
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