50 Jahre großes „N“ im Künstlerhaus Saarbrücken
Vortrag mit Tonbeispielen in der Reihe „Texte über Texte“ am Montag, den 12.11.2018, 20 Uhr im Künstlerhaus Saarbrücken, Karlstr. 1. |
Manchmal reicht eine Majuskel um aus einem Adjektiv ein Label zu machen. Seit die Sekretärin des WDR-Hörspielredakteurs Klaus Schöning das neue Hörspiel mit einem großen „N“ ankündigte, galt der WDR als Urheber einer neuen Epoche in der Hörspielgeschichte. Dass es Heinz Hostnig und Johann M. Kamps beim Saarländischen Rundfunk waren, die diese Zeitenwende beförderten, geriet in Vergessenheit – ersterer ging zum Norddeutschen Rundfunk nach Hamburg, letzterer zum Westdeutschen Rundfunk nach Köln. Von Ludwig Harig bis Georges Perec schwappte von Saarbrücken aus eine neue Welle durch die Hörspieldramaturgien, die das traditionelle Hörspiel alt aussehen ließ und die selbst Rundfunk-Intendanten nicht aufhalten konnten.
Mit dem stereophone Hörspiel „Fünf Mann Menschen“ wurde die neue Ästhetik mit dem Hörspielpreis der Kriegsblinden 1969 nobilitiert. Friedrich Knilli hatte acht Jahre zuvor mit seinem Buch „Das Hörspiel – Mittel und Möglichkeiten eines totalen Schallspiels“ seine theoretischen Grundlagen gelegt und Werner Klippert acht Jahre danach in seinem Buch „Elemente des Hörspiels“ seine Analyse geliefert.
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