„Hör! Spiel! Festival“ 2019 in Wien
Was in den vergangenen drei Jahren „Horchposten“ hieß, heißt jetzt „Hör! Spiel! Festival“: eine ambitionierte Veranstaltungsreihe, die von der Hörspielautorin und Performancekünstlerin Michaela Falkner aka FALKNER ins Leben gerufen wurde und jetzt von Annalena Stabauer kuratiert wird.
Dieses Jahr findet das „Hör! Spiel! Festival“ vom 3.-5. und 10.-12. März in der Alten Schmiede, Schönlaterngasse 9, A-1010 Wien statt. Der Eintritt ist frei.
In der ersten Woche des Hör! Spiel! Festivals liegt der Schwerpunkt auf analytischen und kritischen Auseinandersetzungen mit politischen Ereignissen und gesellschaftlichen Entwicklungen. Die vorgestellten Arbeiten verbindet auch, dass sie sich vorwiegend szenisch-dialogischer und erzählender Gestaltungsmittel bedienen.
In der zweiten Woche liegt der Schwerpunkt auf reflexivem Umgang mit Sprache und mit medialen Umgebungen, gezeigt werden nun Arbeiten, die zu lyrisch-musikalischen Formen, zu Improvisation und Prozesshaftigkeit tendieren.
So, 3.3.19 | Das Gerausche der Bruchstellen im System – Vorspiel
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Mo, 4.3.19 | Das Gerausche der Bruchstellen im System – I
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Di, 5.3.19 | Das Gerausche der Bruchstellen im System – II
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So, 10.3.19 | Das Gerausche der Sprache in Körpern – Vorspiel
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Mo, 11.3.19 | Das Gerausche der Sprache in Körpern – I
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Di, 12.3.19 | Das Gerausche der Sprache in Körpern – II
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»Hörspiel ist ein doppelter Imperativ«, formulierten Ernst Jandl und Friederike Mayröcker 1969. Im selben Jahr bekam mit ihrem Hörstück Fünf Mann Menschen erstmals ein formal avanciertes, ein konkretes Sprachspiel den bedeutenden »Hörspielpreis der Kriegsblinden« zugesprochen. Ernst Jandl und Friederike Mayröcker haben der Entwicklung des Hörspiels von einer schriftfixierten zu einer eigenständigen akustischen Kunstform nachhaltig Impulse verliehen.
Die akustische Welt ist nicht so umfassend vermessen und kartografiert wie die sichtbare. Hör! Spiel! – der Aufruf, zu hören und zu spielen: darin liegt die Aufforderung, den sensorischen und semantischen Spielraum des Akustischen zu erkunden.
Ernst Jandls und Friederike Mayröckers »doppelter Imperativ« adressierte übrigens ausdrücklich AutorInnen und HörerInnen. AutorInnen, die in diesem Sinn als hörend und spielend gedacht werden können, machen das Programm des Hör! Spiel! Festivals aus. Die Rufezeichen, die das Festival im Namen trägt, umwerben ein hörspielendes Auditorium.
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