„Hör! Spiel! Festival“ 2019 in Wien

Was in den vergangenen drei Jahren „Horchposten“ hieß, heißt jetzt „Hör! Spiel! Festival“: eine ambitionierte Veranstaltungsreihe, die von der Hörspielautorin und Performancekünstlerin Michaela Falkner aka FALKNER ins Leben gerufen wurde und jetzt von Annalena Stabauer kuratiert wird.

Dieses Jahr findet das „Hör! Spiel! Festival“ vom 3.-5. und 10.-12. März  in der Alten Schmiede, Schönlaterngasse 9, A-1010 Wien statt. Der Eintritt ist frei.

Illustration von .aufzeichnensysteme 2019.

In der ersten Woche des Hör! Spiel! Festivals liegt der Schwerpunkt auf analytischen und kritischen Auseinandersetzungen mit politischen Ereignissen und gesellschaftlichen Entwicklungen. Die vorgestellten Arbeiten verbindet auch, dass sie sich vorwiegend szenisch-dialogischer und erzählender Gestaltungsmittel bedienen.
In der zweiten Woche liegt der Schwerpunkt auf reflexivem Umgang mit Sprache und mit medialen Umgebungen, gezeigt werden nun Arbeiten, die zu lyrisch-musikalischen Formen, zu Improvisation und Prozesshaftigkeit tendieren.

So,
3.3.19

 Das Gerausche der Bruchstellen im System – Vorspiel

  • 15.00 Uhr FALKNER: Manifest 53 / Hymnen wider die Mittellage (ORF 2018)
  • 16.00 Uhr Krok & Petschinka: Gaddafi (SRF/ORF 2012)
  • 17.00 Uhr Lale Rodgarkia-Dara und Christine Ehardt: Out of Space – Entrückte Welten (Eigenproduktion 2008)
Mo,
4.3.19

Das Gerausche der Bruchstellen im System – I

  • 19.00 Uhr FALKNER: Manifest 50 / Du darfst mich töten, wenn du mich liebst (hr 2016)
  • 20.00 Uhr Gespräch mit FALKNER (Wien) und Jochen Meißner (Hörspielkritiker, Feature-Autor; Berlin) und Ausschnitten aus weiteren Hörstücken • Moderation: Annalena Stabauer
Di,
5.3.19

Das Gerausche der Bruchstellen im System – II

  • 19.00 Uhr Krok & Petschinka: Circus Maximus (WDR 2013)
  • 20.00 Uhr Gespräch mit Eberhard Petschinka (Wien), Christine Ehardt (Theater-, Film- und Medienwissenschaftlerin, Wien) und Lale Rodgarkia-Dara (Wien) und Ausschnitten aus weiteren Hörstücken • Moderation: Annalena Stabauer
  • 21.00 Uhr Lale Rodgarkia-Dara: Stellvertreterkriegssonaten. Live-Hörstück
So,
10.3.19

Das Gerausche der Sprache in Körpern – Vorspiel

  • 15.00 Uhr Blablabor: radio (Eigenproduktion 2017)
  • 16.00 Uhr .aufzeichnensysteme und Konrad Behr: Praktisch unter 4 Augen – Das Lebendigschlagen von Zeit (Kondensat aus Radiologische Lesung #4; Eigenproduktion 2017)
  • 16.30 Uhr Thomas Havlik: DrehtürMedizinball DöKeBa –  veröffentlicht auf der CD Syllablesshooter – 30 Milliarden Silben  (edition zzoo, 2015)
  • 17.00 Uhr Hartmut Geerken: nach else lasker-schülers tragödie ich & ich (fällt der vorhang in herzform). Vorführung des Hörstücks (BR 1995) und der Filmfassung (DVD, Reihe mimas atlas #17 im Hybriden Verlag, 2015)
Mo,
11.3.19

Das Gerausche der Sprache in Körpern – I

  • 19.00 Uhr Blablabor (Reto Friedmann und Annette Schmucki): Ungefähre Modulationen. Radioperformance
    anschl. Gespräch mit Blablabor (Neunkirch/Cormoret, Schweiz) und Elisabeth Zimmermann (Ö1-Kunstradio, Wien) Moderation: Annalena Stabauer
  • 20.30 Uhr .aufzeichnensysteme (Wien) und Konrad Behr (Weimar): Radiologische Leseung #9. Selbst ist das Radio (live)
    anschl. Gespräch mit  .aufzeichnensysteme, Konrad Behr, Elisabeth Zimmermann • Moderation: Annalena Stabauer
Di,
12.3.19

Das Gerausche der Sprache in Körpern – II

  • 19.00 Uhr Hartmut Geerken: twenty days of optimism. ein akustisches itinerar (DLF 2017)
  • 20.15 Uhr Gespräch mit Hartmut Geerken (Herrsching/Bayern), Sabine Küchler (Redaktionsleitung Hörspiel beim DLF, Köln) und Thomas Havlik (Wien): und  Ausschnitten aus weiteren Hörstücken • Moderation: Annalena Stabauer
  • 21.15 Uhr Thomas Havlik: Through. Soundperformance

»Hörspiel ist ein doppelter Imperativ«, formulierten Ernst Jandl und Friederike Mayröcker 1969. Im selben Jahr bekam mit ihrem Hörstück Fünf Mann Menschen erstmals ein formal avanciertes, ein konkretes Sprachspiel den bedeutenden »Hörspielpreis der Kriegsblinden« zugesprochen. Ernst Jandl und Friederike Mayröcker haben der Entwicklung des Hörspiels von einer schriftfixierten zu einer eigenständigen akustischen Kunstform nachhaltig Impulse verliehen.

Die akustische Welt ist nicht so umfassend vermessen und kartografiert wie die sichtbare. Hör! Spiel! – der Aufruf, zu hören und zu spielen: darin liegt die Aufforderung, den sensorischen und semantischen Spielraum des Akustischen zu erkunden.

Ernst Jandls und Friederike Mayröckers »doppelter Imperativ« adressierte übrigens ausdrücklich AutorInnen und HörerInnen. AutorInnen, die in diesem Sinn als hörend und spielend gedacht werden können, machen das Programm des Hör! Spiel! Festivals aus. Die Rufezeichen, die das Festival im Namen trägt, umwerben ein hörspielendes Auditorium.

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