Flüchtig
Die nächsten Tage im Radio
Der Datensammelwut staatlicher Institutionen wie privater Unternehmen wird in der Regel sehr gleichmütig begegnet. Kein Mensch könne diese gewaltigen Datenmengen zu Lebzeiten nutzbringend ordnen, heißt es oft. Aber es sind ja auch keine Menschen, denen Zusammenführung, Urbarmachung und Auswertung personenbezogener Informationen obliegt. Unsere gläsernen digitalen Spiegelbilder werden nicht nur von Maschinen erzeugt, sondern auch verwaltet – mit keineswegs nur virtuellen Auswirkungen. Matthias Martin Beckers Feature »Der Algorithmus, bei dem man mit muß?« (heute, 19h15, DLF) zeigt die automatischen Mechanismen dieser Art der Zeicheninterpretation und entsprechende Anwendungen.
»You may have what all you animals need/ But sensitivity, it’s not in you/ And not in me, not in me, not in you.« Im Song »Sensitivity« von Jeffrey Lee Pierce ist Liebe ungefähr so unmöglich wie im Drama »Die Krankheit Tod« von Marguerite Duras, das Heinz Hostnig 1985 für WDR, NDR und SR produzierte. Der Vertrag scheint eindeutig – Sex gegen Bezahlung. Aber in der Enge eines Hotelzimmers am Meer tauschen die flüchtigen Bekannten bald die Rollen. Mit Bruno Ganz und Elisabeth Trissenaar (heute, 22h, rbbKultur).
Der Spanische Bürgerkrieg teilt die Gesellschaft bis heute. Max Aubs »Am Ende der Flucht« spielt 1939. Ulrich Gerhardt hat aus dem epischen Roman 2002 ein Hörspiel gemacht, das aus einem aktuellen Anlaß gesendet wird, der traurig ist: Fritz Teppich, der letzte deutsche Spanienkämpfer, ist am vergangenen Samstag im Alter von 93 Jahren gestorben (Sa, 15h, BR 2)
Rafik Will (02.03.12, junge Welt)
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