Gegenwarts-Proof 1: Ferdinand Kriwet

Di, 20.01.2015, 19:00 Uhr – Literaturwerkstatt Berlin

Kulturbrauerei, Knaackstraße 97, 10435 Berlin
Lesung & Gespräch
Eintritt: 5/3 EUR

Mit Dagmara Kraus Autorin, Michael Lentz Autor, Jochen Meißner Hörspielkritiker

Er war das »Wunderkind der Düsseldorfer Szene« und revolutionierte die Kunst-, Medien- und Poesiegeschichte: Ferdinand Kriwet. Es ist Zeit, sich endlich wieder diesem Rebellen und Pionier der Sprachkünste zu widmen.

Ferdinand Kriwet (*1942 Düsseldorf) veröffentlichte 1961 sein erstes Buch »ROTOR« – ein »Roman ohne Handlung«. Es folgten Schriftbilder und Sprechtexte, Seh-Texte und Super-Seh-Texte, Hörtexte und Theatertexte sowie Textfilme und Arbeiten für den Hörfunk.

Blieb Kriwet zunächst den klassischen Medien verbunden, überschritt er bald die Grenzen der Medien und der Künste. Visuelle und Konkrete Poesie und MixedMedia-Arbeiten folgten. Installationen im Stadtraum und Ausstellungen machten ihn immer bekannter. Er nahm an der Biennale in Venedig (1969) und an der documenta (1977) teil, richtete die legendäre Szene-Bar »Creamcheese« in Düsseldorf mit ein. Mit der Retrospektive 2011 in der Düsseldorfer Kunsthalle wurde sein Werk erneut gewürdigt.
Kriwet beschwört die Sprache und löst sie auf.

»Mein Material als Schriftsteller ist in erster Linie Sprache. Ich versuche, beide Dimensionen von Sprache, auf der einen Seite Lautsprache, auf der anderen Seite Schriftsprache, zur Komposition eigentümlicher Texte zu verwenden. Mittels der Konstituenten der Lautsprache komponiere ich also ganz spezifische Lauttexte, Hörtexte, wie ich sie später genannt habe, die auch in den Bereich der Musik weisen und die Radiotechnik verwenden.«

Die exzellenten Kenner seines Werkes Dagmara Kraus, Michael Lentz und Jochen Meißner stellen Kriwets Werk vor und sprechen über seine Wirkung – eine überfällige Diskussion nicht zuletzt diesseits des Rheinländischen Kunstäquators.

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