Bert-Donnepp-Preis für Medienpublizistik

(Marl) Der Bert-Donnepp-Preis geht 2015 an die Berliner Medienjournalistin Ulrike Simon. Eine Besondere Ehrung geht an den Hörspielkritiker Jochen Meißner. Die vom Verein der „Freunde des Adolf-Grimme-Preises“ 1991 als „Deutscher Preis für Medienpublizistik“ gestiftete Auszeichnung wird am 3. Februar, 18 Uhr im Großen Saal des Grimme-Instituts beim „Bergfest“ der Jurywoche des 51. Grimme-Preises in Marl überreicht. Er ist mit € 5000,- dotiert.

Freunde des Adolf-Grimme-Preises e.V.

Simon habe in den vergangenen Jahren in herausragender Weise Hintergründe und Zusammenhänge in deutschen Verlagen, Sendern und der Medienpolitik aufgedeckt und beschrieben, so die Jury in der ihrer Begründung. „Wenn ihr eigenes Medium im Mittelpunkt steht, ist vielen Verlegern und Chefredakteuren ein kritischer Journalismus plötzlich lästig. Sich als Journalistin, noch dazu als freiberuflich arbeitende, dagegen durchzusetzen, ist keine leichte Aufgabe. Ulrike Simon meistert sie seit Jahren und sorgt dafür, dass wir uns dank ihrer profunden Beobachtungen ein Bild davon machen können, wie es in deutschen Verlagshäusern zugeht, die im Zuge der Medienkrise zunehmend unter Druck geraten sind“, heißt es in der Begründung weiter.

Ulrike Simon begann ihre Karriere 1993 bei Branchenmagazinen wie „text intern“ und „Kontakter“, war mitverantwortlich für die Medienseite des Berliner „Tagesspiegel“, Reporterin bei der „Welt“ und arbeitete freiberuflich vor allem für das „Medium Magazin“, die „Berliner Zeitung“ und die „Frankfurter Rundschau“, bevor sie 2015 als Autorin zur Verlagsgruppe Madsack wechselte. Im vergangenen Jahr dokumentierte sie auf herausragende Weise die Umbrüche beim „Spiegel“.

Mit einer (undotierten) Besonderen Ehrung würdigt der nach dem Gründer des Grimme-Instituts, Bert Donnepp (1914-1995) benannte Preis den Hörspielkritiker Jochen Meißner [den Autor dieses Blogs]. „Es gibt wohl kaum einen zweiten in Deutschland, der wie Meißner die einzige radiophone Kunstform mit einer derartigen Intensität, Kenntnis und Beharrlichkeit begleitet und sie durch seine Beiträge immer wieder kritisch auslotet, erdet, durchdringt und auch feiert“, so die Begründung. Als Kritiker sei Meißner, der vor allem im Fachdienst „Medienkorrespondenz“ (bis Dezember 2014 „Funkkorrespondenz“) veröffentlicht, dabei immer auch ein Ermunterer und ein zugleich Fordernder, der es sich, dem Hörspiel und den Lesern seiner Rezensionen niemals leicht mache.

Die Jury bestand aus Thomas Lückerath, Peer Schader, Torsten Körner, Matthias Dell, Jürgen Büssow und Ulrich Spies.

Die ausführliche Jurybegründung demnächst an dieser Stelle.

Ein glücklicher Zufall: am Tag nach der Preisverleihung, Mittwoch, dem 4. Februar, wiederholt der Hessische Rundfunk auf hr2-Kultur um 21.00 Uhr:

Schallgestalten in bilderlosen Räumen
oder: Wie Friedrich Knilli den Deutschen das Hörspiel aus dem Kopf schlug
Eine kleine Mediengeschichte des Hörspiels in zehn Missverständnissen
von Jochen Meißner

Regie: der Autor
Mit: Uta Hallant, Wolfgang Condrus, Britta Steffenhagen, Thomas Fränzel, Ulrich Lipka
Länge: 87:57
Produktion: D-Kultur 2011
Redaktion: Ulrike Brinkmann

 

 

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.