Bald wieder nur noch Hörerbriefe?

Als vor ziemlich genau zehn Jahren der wöchentlich erscheinende Mediendienst Funkkorrespondenz, unter anderem seit 60 Jahren das Referenzorgan für Hörspielkritik vor der Einstellung stand, meinte eine Hörspieldramaturgin: „Dann bleiben uns bald wieder nur Hörerbriefe.“ Am 27. Febraur 2013 war es wieder einmal so weit:

Köln (ots) – Dem renommierten Mediendienst „Funkkorrespondenz“ droht das Aus. Nach Informationen des „Kölner Stadt-Anzeiger“ (Mittwoch-Ausgabe) erwägen die katholischen Bischöfe, den Fachdienst einzustellen. Die „Funkkorrespondenz“ erscheint in einer Kleinauflage von 800 Exemplaren in der Bonner „dreipunktdrei Mediengesellschaft mbH“, einer Tochter der Katholischen Nachrichtenagentur. In einem Schreiben vom Januar an „dreipunktdrei“-Geschäftsführer Thomas Juncker, erfragt der Sekretär der Deutschen Bischofskonferenz, Pater Hans Langendörfer für den „Verband der Diözesen Deutschlands“, die Dachorganisation der Bistümer, welche zusätzlichen Mittel zur „Liquidation der Funkkorrespondenz zum 30.6.2013“ erforderlich seien. Er erbittet konkrete Angaben zur der zu erwartenden Höhe der zusätzlichen Mittel für Abfindungen und Anwaltskosten. Die Entscheidung ist für Mitte Juni geplant. Der Sprecher der Bischofskonferenz, Matthias Kopp, nahm auf Anfrage am Dienstag keine Stellung zu dem Vorgang.

Update: Prominenter Unterstützer fanden sich beim Institut für Medien- und Kommunikationspolitik, ver.di war solidarisch. Presseberichte gab es im Freitag und im Tagesspiegel. Am 23 . April 2013 meldet die Katholische Nachrichten Agentur (KNA)

„Der renommierte Medienfachdienst „Funkkorrespondenz“ bleibt bestehen. Die katholischen Bischöfe Deutschlands beschlossen bei ihrem Ständigen Rat in Würzburg, dass die seit sechs Jahrzehnten bestehende Fachpublikation fortgeführt wird. Das teilte der Pressesprecher der Bischofskonferenz, Matthias Kopp, auf Anfrage der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA) in Bonn mit. Insbesondere habe der Ständige Rat das medienethische, medienpädagogische und medienpolitische Engagement der Funkkorrespondenz gewürdigt.“

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